Hi andi und andere Abgastuner,
importfans Beitrag passt zwar auch zum Thema und stimmt soweit, ich glaube aber andi ging es mehr um die generelle Anordnung und auch Begriffsbestimmungen (na ja, kein Wunder bei dem „Denglisch“ heutzutage
).
Also hier noch mal (v. a. für die noch nicht so Fortgeschrittenen):
Grundsätzlich bei Turbomotoren: Möglichst geringer Abgaswiderstand.
Um diesen zu vermindern gibt es (bei sachgemäßer Ausführung) auch im Bereich zwischen Turbos und Hauptkat einige Möglichkeiten.
Die Abgase entweichen den Zylindern der beiden Zylinderbänke, strömen über die beiden Krümmer (je 3 Zyl. in 1) in die Turbos. Von dort geht es in den Vorkat vorne bzw. Vorkat hinten. Nach den jeweiligen Vorkats werden die Abgase im Sammelrohr zusammengefasst und durch den Hauptkat geführt. Danach geht es nach hinten, wo sich die Abgasleitung am linken Endtopf nochmals gabelt und dann in 2 x 2 Endrohren entweicht.
Jetzt zum vorderen Bereich der Abgasführung
Serienmäßige Abgasführung (schematisch)
Zu unserem Thema. Ein Nachteil des serienmäßigen Sammelrohrs ist die strömungsungünstige Einleitung (90°) der Abgase der hinteren Zylinderbank. Das kostet einfach Leistung, ich habe diese Stelle daher mal mit PF (“Pferdefalle“) bezeichnet.
Genereller Sinn abgasseitiger Tuningsmaßnahmen in diesem Bereich ist die Strömungsverhältnisse zu verbessern und den Widerstand für die Abgase zu vermindern.
Hier gibt es verschiedene Lösungen.
Tausch des serienmäßigen Sammelrohrs gegen eine strömungsgünstigere Variante,
ein Hosenrohr, meist als „Downpipe“ bezeichnet. Weiterhin kann durch eine Entfernung der Vorkats der Strömungswiderstand reduziert werden.
Verschiedene Möglichkeiten
Downpipe A.
Hier wird ein anders geformtes Hosenrohr mit gleichen Abmessungen wie Serie verwendet.
Downpipe B
Hier wird ein Hosenrohr verwendet, dessen vorderer Teil länger ist und bis zum Auslass des vorderen Turbos reicht und dadurch den vorderen Vorkat ersetzt.
z. B. ein Modell aus rostfreiem Stahl
Downpipe + Vorkatleerrohre C
Bei dieser Variante werden außer einer Downpipe beide Vorkats durch Leerohre ersetzt. Damit es besser klingt: „Pre-Cat Eliminator-Kit“, z. B.
http://www.3sx.com/store/comersus_viewI ... oduct=1067
„C2“ wäre dann „B“ + Ersatz des hinteren Vorkats durch ein Leerrohr
s. z. B.
http://www.3sx.com/store/comersus_viewI ... oduct=1069
Hinterer Vorkat vs. Leerohr
Als preisgünstigere Lösung (wenn auch nicht ganz so strömungsgünstig) gibt es auch die „Hausmachermethode“ bei der statt Leerrohr(e) die Innereien der Vorkats „ausgeräumt“ werden.
Auch der Ersatz des serienmässigen Hauptkatalysators durch einen strömungsgünstigeren
Metallkat vermindert den Abgaswiderstand.
Zweiflutige Anlage
Bei einer (echten) zweiflutigen Anlage werden ab dem vorderen bzw. hinteren Turbo zwei getrennte Abgasströme nach hinten geführt. Es werden zwei Hauptkats verwendet.
Schema für den vorderen Teil
Zweiflutige Anlage ZF
„ZF 2“ wäre ZF + Leerohre analog „C“
Grundsätzlich gesehen sind abgasseitige Maßnahmen jedoch meist relativ „teure PS“.
D. h. für die gewonnen Mehrleistung muss man relativ viel investieren (Ausnahme Downpipe und -sofern man Arbeitszeit nicht rechnet- Vorkat leerräumen).
Infos zum Thema gibt es auch unter
http://www.gt-driver.de/forum/viewtopic.php?t=1670
Generell zu Auspuffanlagen s. auch
http://www.gt-driver.de/forum/viewtopic.php?t=1136
und (leider) an versch. anderen Stellen „Suchen“.
TÜV und Co.
Zunächst für alle Maßnahmen: AU muss sein.
Also keinesfalls ohne Hauptkat, auch wg. weiterer möglicher Probleme (Betriebserlaubnis, Steuer usw.).
Downpipe sollte nicht so das Problem sein (kaum Einfluß auf Abgas u. Geräusch, die paar PS fallen unter „Toleranz“).
Vorkakts s. o (Abgas), wenn AU klappt…..
Idealerweise ein komplette Anlage (Rostfreier Stahl) mit ordentlichem TÜV-Eintrag (keine Gefälligkeitsgutachten), AU und vorschriftsmässiger Lautstärke.
(z.B. Winter-Anlage oder von einem seriösen Auspuffbauer mit TÜV).
Gruß
mitsublue