Erfahrungsbericht ADAC Fahrsicherheitstraining
Verfasst: 14 Jul 2008, 19:48
Hallo GT-Gemeinde,
wir (Tania und ich) waren heute im Fahrsicherheits-Zentrum des ADAC in Linthe (Brandenburg), siehe auch hier: http://www.fahrsicherheit.de/linthe. Tania mit ihrem Honda CR-V, ich natürlich mit dem GT.
Es handelte sich um ein "Intensiv-Training", Beginn 0900 und Ende gegen 1800.
Da wir beide im ADAC sind, kostete uns diese Veranstaltung pro Nase Euro 140,-.
Die Anlage ist sehr modern und angenehm, gut zu erreichen da direkt neben der Autobahn, und das Mittagessen für Euro 10,50 war OK. Sehr angenehmer Instruktor (Herr Strobel).
Programm:
1. Gruppendynamische Auflockerung (Vorstellung, Auto, Erwartungen)
2. Slalom
3. Kurvenfahren auf der Kreisbahn
4. Bremsen in der Kurve
5. Bremsen auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen (auch linke Räder / rechte Räder auf verschiedem Belag)
6. Bremsen vor Hindernis, Ausweichmanöver
7. Abfangen des Fahrzeugs bei Ausbrechen des Hecks (Dynamik-Platte)
8. Nachbesprechung, Urkunden-Übergabe
Dazu folgende Anmerkungen speziell zum Einsatz des GT (225er Serienbereifung):
Slalom: Kein Thema, macht Spass und ist harmlos.
Kreisbahn (bewässert, eine Spur mit Winter-Glätte-Belag: Auch kein besonderes Problem, man kann ein bischen driften und lernen, dass Gaswegnehmen schlechter als Auskuppeln schlechter als "Kurz-Hart-Bremsung" ist, um auf der sicheren Seite zu bleiben.
Bremsen in der Kurve auf einer grösseren 3/4 Kreisbahn (auch bewässert) ist hübsch, weil man lernt, dass man durchaus mit ca. 70 Km/h ist eine nasse Kurve reinfahren und dann voll in die Eisen gehen kann, WENN man auch mit der Lenkung korrigierend eingreift (nach innen).
Bremsen mit den linken Rädern auf dem "Schneeglätte-Belag", mit den rechten Rädern auf Beton: Da bin ich 2 oder 3 mal richtig abgeflogen, d.h. bei ca. 50 (anfangs 70) Km/h voll in die Eisen, und der GT dreht sich unkontrollierbar. Andere Teilnehmer mit ESP usw. hatten damit wenig Probleme
Danach leuchtete meine ABS-Kontrolleuchte ein bischen, aber das gab sich wieder. Und ich war ziemlich verunsichert...
Bei den Ausweich-Bremsungen hatte ich auch leichte Probleme, aber das lag an meiner zeitweisen Verunsicherung durch die o.g. Abflüge.
Dynamik-Platte: Tania hats ganz gut gemacht, ich hab wieder Kreisel gespielt. Absolut keine Chance (zumindest für mich), auf dem "Schneeglätte-Belag" mit Bewässerung hinter der Platte den GT einzufangen. Unter 180 Grad ging gar nix. Der einzige Teilnehmer, der mehrmals gut durchkam, war ein 3er BMW Diesel Kombi (wohl mit ESP oder wie immer das bei BMW heisst).
Mein Fazit: Mit Sommerreifen ist der GT nicht zu halten, wenn es glatt wird. Das ist enorm frustrierend, zumal für die Dynamikplatte nur vier Versuche zur Verfügung standen und ich das Thema gerne etwas länger getestet hätte. Speziell in diesem Fall scheint es in erster Linie auf das blitzschnelle Gegenlenken in die richtige Richtung anzukommen, und das ist a) Glückssache (man weiss nicht, in welche Richtung es geht) und b) wegen der indirekten Lenkung des GT technisch sehr schwierig (zumindest für mich). Allerdings gibt es auf realen Strassen selten solche Dynamikplatten
Problematisch fand ich die Lehrmeinung des ADAC, dass es immer und grundsätzlich und überall darauf ankommt, Fahrt zu killen. "Voll auf die Bremse und draufbleiben" war die Ansage des Instruktors. Ich kann das Motiv für diese Ansage schon nachvollziehen, aber ausser mir hatten auch andere Teilnehmer das Gefühl, dass ihre heftigen Dreher (ja , ich war nicht der einzige Depp) durch Lupfen der Bremse hätten vermieden werden können. Bei meinem einzigen erfolgreichen Brems- und Ausweich-Versuch auf "Schneeglätte-Belag" mit Wechsel auf Beton habe ich voll gebremst, losgelassen und dann gelenkt.
Ich glaube, dass bei Fahrzeugen ohne ESP o.ä. die "Voll in die Eisen egal was passiert" Methode gefährlich ist. Eure Meinung würde mich interessieren!
BTW, es gab ein paar eindrucksvolle Beispiele zum Thema "angepasste Geschwindigkeit", z.B. zu 30-Zonen: Fährst Du 30, stehst Du nach ca. 15m inkl. Schrecksekunde. Fährst Du 50, bist Du nach 15m immer noch 50 Km/h schnell (wegen der Schrecksekunde!) und knallst mit diesem Tempo in das Hindernis.
Eigentlich würde ich dieses Training wärmstens empfehlen, aber vielleicht nicht mit dem GT (oder gerade? Weiss nicht...).
Grüsse aus Berlin,
Stefan B.
wir (Tania und ich) waren heute im Fahrsicherheits-Zentrum des ADAC in Linthe (Brandenburg), siehe auch hier: http://www.fahrsicherheit.de/linthe. Tania mit ihrem Honda CR-V, ich natürlich mit dem GT.
Es handelte sich um ein "Intensiv-Training", Beginn 0900 und Ende gegen 1800.
Da wir beide im ADAC sind, kostete uns diese Veranstaltung pro Nase Euro 140,-.
Die Anlage ist sehr modern und angenehm, gut zu erreichen da direkt neben der Autobahn, und das Mittagessen für Euro 10,50 war OK. Sehr angenehmer Instruktor (Herr Strobel).
Programm:
1. Gruppendynamische Auflockerung (Vorstellung, Auto, Erwartungen)
2. Slalom
3. Kurvenfahren auf der Kreisbahn
4. Bremsen in der Kurve
5. Bremsen auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen (auch linke Räder / rechte Räder auf verschiedem Belag)
6. Bremsen vor Hindernis, Ausweichmanöver
7. Abfangen des Fahrzeugs bei Ausbrechen des Hecks (Dynamik-Platte)
8. Nachbesprechung, Urkunden-Übergabe
Dazu folgende Anmerkungen speziell zum Einsatz des GT (225er Serienbereifung):
Slalom: Kein Thema, macht Spass und ist harmlos.
Kreisbahn (bewässert, eine Spur mit Winter-Glätte-Belag: Auch kein besonderes Problem, man kann ein bischen driften und lernen, dass Gaswegnehmen schlechter als Auskuppeln schlechter als "Kurz-Hart-Bremsung" ist, um auf der sicheren Seite zu bleiben.
Bremsen in der Kurve auf einer grösseren 3/4 Kreisbahn (auch bewässert) ist hübsch, weil man lernt, dass man durchaus mit ca. 70 Km/h ist eine nasse Kurve reinfahren und dann voll in die Eisen gehen kann, WENN man auch mit der Lenkung korrigierend eingreift (nach innen).
Bremsen mit den linken Rädern auf dem "Schneeglätte-Belag", mit den rechten Rädern auf Beton: Da bin ich 2 oder 3 mal richtig abgeflogen, d.h. bei ca. 50 (anfangs 70) Km/h voll in die Eisen, und der GT dreht sich unkontrollierbar. Andere Teilnehmer mit ESP usw. hatten damit wenig Probleme
Danach leuchtete meine ABS-Kontrolleuchte ein bischen, aber das gab sich wieder. Und ich war ziemlich verunsichert...
Bei den Ausweich-Bremsungen hatte ich auch leichte Probleme, aber das lag an meiner zeitweisen Verunsicherung durch die o.g. Abflüge.
Dynamik-Platte: Tania hats ganz gut gemacht, ich hab wieder Kreisel gespielt. Absolut keine Chance (zumindest für mich), auf dem "Schneeglätte-Belag" mit Bewässerung hinter der Platte den GT einzufangen. Unter 180 Grad ging gar nix. Der einzige Teilnehmer, der mehrmals gut durchkam, war ein 3er BMW Diesel Kombi (wohl mit ESP oder wie immer das bei BMW heisst).
Mein Fazit: Mit Sommerreifen ist der GT nicht zu halten, wenn es glatt wird. Das ist enorm frustrierend, zumal für die Dynamikplatte nur vier Versuche zur Verfügung standen und ich das Thema gerne etwas länger getestet hätte. Speziell in diesem Fall scheint es in erster Linie auf das blitzschnelle Gegenlenken in die richtige Richtung anzukommen, und das ist a) Glückssache (man weiss nicht, in welche Richtung es geht) und b) wegen der indirekten Lenkung des GT technisch sehr schwierig (zumindest für mich). Allerdings gibt es auf realen Strassen selten solche Dynamikplatten
Problematisch fand ich die Lehrmeinung des ADAC, dass es immer und grundsätzlich und überall darauf ankommt, Fahrt zu killen. "Voll auf die Bremse und draufbleiben" war die Ansage des Instruktors. Ich kann das Motiv für diese Ansage schon nachvollziehen, aber ausser mir hatten auch andere Teilnehmer das Gefühl, dass ihre heftigen Dreher (ja , ich war nicht der einzige Depp) durch Lupfen der Bremse hätten vermieden werden können. Bei meinem einzigen erfolgreichen Brems- und Ausweich-Versuch auf "Schneeglätte-Belag" mit Wechsel auf Beton habe ich voll gebremst, losgelassen und dann gelenkt.
Ich glaube, dass bei Fahrzeugen ohne ESP o.ä. die "Voll in die Eisen egal was passiert" Methode gefährlich ist. Eure Meinung würde mich interessieren!
BTW, es gab ein paar eindrucksvolle Beispiele zum Thema "angepasste Geschwindigkeit", z.B. zu 30-Zonen: Fährst Du 30, stehst Du nach ca. 15m inkl. Schrecksekunde. Fährst Du 50, bist Du nach 15m immer noch 50 Km/h schnell (wegen der Schrecksekunde!) und knallst mit diesem Tempo in das Hindernis.
Eigentlich würde ich dieses Training wärmstens empfehlen, aber vielleicht nicht mit dem GT (oder gerade? Weiss nicht...).
Grüsse aus Berlin,
Stefan B.