Habe das noch beim ADAC auf der Webseite gefunden:
ADAC-Position zur Plakettenverordnung
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Der ADAC zur "Plakettenregelung":
Fahrverbote als kleinräumige und kurzfristige Maßnahme können nicht wirksam zur Verbesserung der Luft beitragen. Fahrverbote für große Gebiete (über die Ballungsräume hinaus) und über einen längeren Zeitraum könnten zwar die Luftqualität in geringem Umfang verbessern, dies würde aber das öffentliche Leben in Deutschlands Städten lahmlegen und ist daher nicht durchführbar.
Pkw tragen nur zu einem geringen Teil zur Feinstaub-Belastung bei, ein Fahrverbot für Pkw, das einen massiven Eingriff in die Mobilität der Bürger bedeutet, ist daher nicht verhältnismäßig. Eine Plakettenregelung für Pkw ist somit unnötig.
Nutzfahrzeuge (Lieferverkehr, Kleinlastwagen, etc.) tragen gerade in Ballungsräumen zu einem wesentlich höheren Anteil zur Feinstaub-Belastung bei als Pkw. Um die Luftqualität in Städten zu verbessern, sind in diesem Bereich Emissionsminderungen sinnvoll, z.B. auch durch die Verwendung von Erdgas als Kraftstoff
Der ADAC fordert, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität gerecht sein müssen! Dies gilt sowohl innerhalb des Straßenverkehrs: Beschränkungen für einzelne Verkehrsmittel – also Pkw, Nutzfahrzeuge, Lieferverkehr und Busse – müssen ihren Anteilen an der Immissionsbelastung entsprechen. Noch mehr gilt dies für alle anderen Emittentengruppen, auch außerhalb des Verkehrsbereiches, z.B. Industrie, Kraftwerke, und Haushalte. Auch sie müssen – entsprechend der Emissionen – angemessen und gerecht bei den Maßnahmen berücksichtigt werden. Werden nur Maßnahmen im Verkehrsbereich angeordnet, ist dies nicht nur ungerecht, so kann die Luftqualität auch nicht wirksam verbessert werden.
Bei optimalem Verkehrsfluss werden weniger Schadstoffe ausgestoßen als bei Stau und zähflüssigem Verkehr. „Grüne Wellen" sowie Verkehrsregelungen unter Einsatz intelligenter Leitsysteme können durch eine nachfrageabhängige Steuerung der Verkehrsabläufe Stau reduzieren und so den Schadstoffausstoß senken. Dieses Potenzial muss in allen Städten genutzt werden.
Fahrverbote zur Reduktion der Feinstaubbelastung in Städten müssen einer laufenden objektiven Wirksamkeitskontrolle unterzogen werden. Sollte sich, wie zu erwarten, der Trend der Feinstaubbelastung in Kommunen mit Fahrverboten nicht signifikant von der Entwicklung der Luftqualität in Städten ohne Verkehrsbeschränkungen unterscheiden, müssen die Verbote wieder aufgehoben werden.
Um die Partikelemissionen des Pkw-Bestandes rasch zu verringern muss ein Anreiz für die Verbraucher geschaffen werden, ihre Fahrzeuge mit Partikelfiltern auszurüsten. Wie sich schon beim Katalysator zeigte, ist eine steuerliche Förderung – sowohl für Neufahrzeuge als auch für die Nachrüstung älterer Pkw – ein wirksames Instrument, dies muss auch jetzt genutzt werden. Weiterhin fordert der ADAC von der Fahrzeugindustrie, alle Neufahrzeuge serienmäßig mit Partikelfilter auszurüsten.
Die Erreichbarkeit der Stadtgebiete durch individuelle Verkehrsmittel muss weiterhin gewährleistet sein, um die Mobilität der Menschen und die Zugänglichkeit der Innenstädte zu sichern.
In Umweltzonen müssen den Anwohnern Ausnahmegenehmigungen von den Fahrverboten nach einer bundesweit einheitlichen Vorgabe erteilt werden. Für sozial Schwache, die auf einen Pkw angewiesen sind, bedeuten die geplanten Fahrverbote eine nahezu existentielle Bedrohung. Viele Arbeitsplätze können nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden und viele Menschen verfügen in der derzeit angespannten wirtschaftlichen Lage nicht über die finanziellen Mittel, ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Für diese und andere Betroffene wirken die geplanten Fahrverbote wie ein enteignungsgleicher Eingriff.
Die Ausgabe der Plaketten für die Fahrzeuge darf für die Autofahrer keine zusätzlichen Kosten verursachen. Fahrzeughalter mit sauberen Fahrzeugen zum Kauf einer Plakette zu nötigen, ist nicht akzeptabel. Wie schon die Plaketten für die Smog- und Ozongesetzgebung müssen auch die Feinstaub-Plaketten kostenlos abgegeben werden.
Gruß
Falko (natürlich ADAC plus Mitglied
)