AEM (oder andere) Steuergerät --> gut oder nicht gut?
Warum dauert das so lange bei mir, und sieht nach Bastelei aus?
Ich habe das Gefühl, das durch mein Projekt des frei programmierbaren Steuergerätes, dieses in ein schlechtes Licht gerückt wird. Darum will ich da hier noch ein Mal genauer auf die Umstände eingehen, und auch schon Erfahrungen mitteilen.
Ich sehe ein programmierbares Steuergerät als einzige vernünftige Möglichkeit, wenn man sich über 400PS bewegen will.
Um zu veranschaulichen, wie wichtig oder sinnvoll ich es halte, hier die Tatsachen (abgesehen vom Einbau- und Programmierungsaufwand): Um mir dieses Steuergerät und die drei Sensoren kaufen zu können waren: je 1x Weihnachst- und Urlaubsgeld, 1x Jahressonderzahlung und die Ersparnisse aus etwas über einen Jahr nötig!
Da jeder einen anderen Lebensstandard oder ein anderes Einkommen hat, ist der persönliche Wert so am besten zu beschreiben. Der reale Wert ist "nur" 1524€ inkl. Versand.
Einen Vergleich, AEM zu anderen Steuergeräten, kann ich nicht liefern.
Sicher ist aber, das AEM ist das mit Abstand am meisten eingesetzte Steuergerät im GT. Es ist absolut geeignet für den GT, und bietet noch unendlich viele Möglichkeiten mehr.
Gibt es Fehler am AEM? Bestimmt, der Größte bin aber ich! --> Also alle bisherige Fehler lagen ganz eindeutig bei mir!
Der Support im Hause AEM, also per Telefon und e-Mail, sowie Reparatur und Überprüfung sollen sehr gut sein (Hören-Sagen aus verschiedenen Foren).
Der Forum-Support sieht da, meiner Meinung nach, schlechter aus. Klar, wird dort alles noch einmal genauer beschrieben, alle Updates und Änderungen werden dort sofort zur Verfügung gestellt, auch ist es sehr klar gegliedert, aber: viele Fragen werden dort nicht beantwortet! Ist das Faulheit? Oder sind es zu viele oder einfach nur dumme Fragen?
Wenn es eine AEM-Antwort gibt, ist sie aber klar und schlüssig, und bring oft die Lösung des Problems (liegt ja leider auch oft an der Frage oder dem Frager).
Zugute halten kann ich: auch AEM negative Sachen sind im Forum zu finden, werden nicht dementiert, sondern diskutiert und nach der Ursache geforscht, jedenfalls werden sie nicht gelöscht!
Warum dauert das bei mir nun so lange?
Technisch ist alles klar. Alles verbaut, auch die zusätzlichen Sensoren (mittlerweile auch die universale Anzeige), alles läuft.
Habe oft an 2 oder mehr Sachen auf einmal gearbeitet, also auch noch mal das Eine oder Andere erneuert, geändert, verbessert, bla, bla, ... , zudem auch noch auf anderen Hochzeiten getanzt, was sich auch in Zukunft nicht ändern wird.
Mein größtes Problem ist das Englisch. Gibt es ein Problem, eine Frage oder Ähnliches, kann ich nur in englischsprachigen Foren nach Lösungen suchen.
Ich kann nur auf ganz normales Schul-Englisch zurück greifen, und das ist auch schon 25Jahre alt.
Forenbeiträge, oder auch Antworten auf Fragen, lassen sich bescheiden übersetzen. Hier wird fast ausschließlich "umgangssprachlich" geantwortet, es gibt Redewendungen, Ironie, Abkürzungen, Fachbegriffe, Schreibfehler und laaange Sätze. Grauenvoll! Oft finden sich auch doppelte Verneinungen wieder, oder halt das Gegenteil. Da weiß ich zum Schluss nicht mehr was Sache ist!
Ganz schlimm finde ich auch (auch allgemein, und nicht nur in englischen Foren): Jemand stellt ein Problem da, möglicherweise kommen 5 Meinungen oder Lösungsvorschläge, auch wird mal nach dem "Wetter" gefragt, aber zum Schluss gibt es keine Auflösung des Problems! Kann da am Ende der Themenstarter nicht sagen: Hey, Tipp xy war genau richtig, genau so und nicht anders funktionierts! Danke! Oder: leider haben die Tips keinen Erfolg gebracht, das Problem muss wo anders liegen.
Das alte Leid! 9 von 10 Suchergebnissen könnte man so einfach "abhaken". So muss man auch alles durch probieren, ob es nun Erfolg bringt oder nicht. Im Nachhinein kann man aber auch nicht besser handeln, es sei denn, man beschließt nach Erfolg noch mal den Verlauf zu durchwühlen!
Lange Rede, kurzer Sinn: es liegt also nicht am AEM, sondern an mir, dass es nun so lange dauert!
Zu den im Netz verfügbaren Maps für den GT kann ich sagen:
Es gibt die üblichen Base-Maps, und es gibt bearbeitete Base-Maps von Usern, die um Hilfe bitten. Nirgends gibt es fertige Maps. Ich habe sogar mal spaßeshalber Geld für eine einigermaßen gute Map geboten. "Sie soll den GT 300km weit zu einem Tuner bringen können", also noch nicht einmal etwas Anspruchsvolles --> keine Reaktion! (es gibt übrigens keinen Tuner in der Nähe)
Also den Zahn kann man sich ziehen! Zu hoffen, dass man was fertiges ohne Eigenleistung bekommt, ist wohl eher gering!
Auch werden die Maps, die man sich von einem Tuner (650-800€/Tag), machen lässt, nicht alltagstauglich sein. Die sind dann nur gut für einen "Drag-Stip" oder "Dyno-Pull".
Zur Veranschaulichung, ein kleines Bespiel: Fuel-Basemap
Mal stelle sich ein DIN A4 Blatt im Querformat vor. Dieses ist vertikal in 22 und horizontal in 18 Linien aufgeteilt. Auch wenn man die Null-Linien weg lässt, kommt man immer noch auf 350 Kästchen.
Nun legt man von einem Leistungsdiagram die Leistungskurve über das Kästchenblatt. Die Linie durchläuft jetzt minimal 21 Kästchen.
Das wären jetzt die Kästchen, die man beim 1. RUN "durchläuft". Die minimal 21 Kästchen kann ich jetzt aufgrund von zB. Lambdawerten optimieren. Wenn ich gut bin (Erfahrung), kann ich auch die angrenzenden Kästchen interpolieren.
Beim 2. RUN erwische ich leider nicht 100%ig dieselben Kästchen, kann aber aufgrund der interpolierten "Nachbar-Kästchen" weiter optimieren. Es folgen weitere RUNs.
Um nahezu alle anderen Kästchen auch optimieren zu können, muss man später auch RUNs mit verschiedenen Drosselklappenstellungen, Ladedrücken oder Widerständen (Prüfstand) durchführen.
Ein Profi kann parallel zu der Fuel-Basemap, auch die Ignition-Basemap optimieren (hat die gleiche Anzahl an Kästchen).
Welcher Tuner führt nun diese Prozedur jetzt auch noch bei drei verschiedenen Umgebungstemperaturen durch? (Man braucht min. drei Punkte, um eine Kurve erstellen/interpolieren zu können). Mit Erfahrung kann man vielleicht schon Näherungswerte vorgeben, aber halt kein Optimum.
Das ist jetzt "WOT-Tuning", und passt nur für Dyno oder 1/4mile.
Die Alltagstauglichkeit muss auch noch eingestellt werden, soll der Wagen nicht immer nur auf einem Trailer bewegt werden. Das kann man nicht auf einem Prüfstand machen, das muss "real" ermittelt und eingestellt werden. Also Probefahrten!
Ein paar wichtige Sachen für den Alltag wären da zB: Startsequenzen (hatte ich schon mal angerissen), Beschleunigung, Schubabschaltung, Idlebetrieb, Notbetrieb, Boostcontroll (wenn man es will), ...
Die Rüstzeit für Wagen und Prüfstand kommt auch noch dazu. Das ist mal nicht eben in einer halben Stunde gemacht!
Wer das alles in 1-2 Tagen hin bekommt, ist in meinen Augen ein Held! Alles Andere ist nur Augenwischerei, oder nötig um die (Kunden-)Kosten niedrig zu halten!
Wenn man schon einen GT mit den gleichen Spezifikationen gemacht hat, kann man sicherlich vieles übernehmen, aber leider nicht alles, ohne es vorher auf Alltagstauglichkeit getestet zu haben.
Nichts gegen Tuner oder frei programmierbare ECUs. Aber viele Aussagen finden in rein rechnerisch schon nicht glaubwürdig!
Ich freue mich für Jeden, der es nach mir dann doch macht, und meine Früchte ernten kann (auch die negativen Sachen können einen helfen)! Leider ist das gemeinsame Projekt hier ja nicht zum Start gekommen.
BTW:
Map-Tuning steht bei mir zZ. auch mal wieder hinten an, GT läuft ja. ZZ. spiele ich am Seriellen Ausgang des EMS. Hier kommt in Zukunft die Universal-Gauge dran.
Der Seriellen Schnittstelle stehen 19 Kanäle zur Verfügung, welche man jeweils mit einem gewünschten Datensatz/Sensor belegen kann. ZB. sage ich: auf Kanal 1 sollen die Werte des Map-Sensors ausgegeben werden. In den Telemitriedaten des EMS kann ich dann auslesen: Kanal 1, Map-Sensor 1, Einheit psi, Anfang -15, Ende 35.
(Der Map-Sensor selber liefert ja eigentlich Volt von 0-5. In der EMS wird aber das Volt-Signal, anhand von der Map-.cal, umgewandelt. Hierüber lässt er sich übrigens auch kalibrieren!)
Der Gauge sage ich dann: zeige Kanal 1 als "psi" an, und weise 0 "-15" und 255 "35" zu. Die Gauge interpoliert den Rest dazwischen. Zusätzlich kann ich noch die 24 LEDs als Anzahl/Bereich zuweisen, und in welcher Farbe sie leuchten sollen. ZB: gleichmäßig verteilt "an" von 10 - 200, 10 - 110 "grün", 111 - 150 "gelb", 151 - 200 "rot" --> von -14 bis 15 psi leuchten dann die bereichszugewiesenen LEDs grün, von 15,1 - 19 psi leuchten die bereichszugewiesenen LEDs gelb, von 19,1 - 25 psi leuchten die bereichszugewiesenen LEDs rot (alles nur Zahlenbeispiele). Man kann also (automatisch) die Aussenskala in max. 3 "Tortenstücke" aufteilen, wobei Größe und Farbe variable sind. Manuel gehen auch mehr "Tortenstücke". So könnte man zB: bei der Öltemp. sagen: 1-50° rot, 51-90° gelb, 91-110° grün, 111-130° gelb, 131-150° rot (auch wieder nur Zahlenbeispiele).
Den drei Ziffern (mit 7 Zeichen?) kann ich Buchstaben, Zahlen oder Zeichen zuweisen. (Diese werden bei Kanalwechsel kurz angezeigt, damit man weiß, in welchen Kanal man sich befindet.) Leider nicht so: zeige A, und es wird A angezeigt, sondern ich muss die einzelnen Balken von den 7 möglichen einzeln an- oder ausklicken, zB: PSI geht einfach, ein M geht schlecht/nicht, A und R sehen gleich aus. Eine DOT-Matrix wäre da besser.
Normal müsste man einen Palm mit mmcd oder so auch wieder an der EMS nutzen können. Da ich der EMS sagen kann, was wo wann raus gehen soll. In der mmcd-Soft. können die eingehenden Daten (man weiß ja wo und was) auch wieder zugewiesen werden. Die mmcd-Soft. ließ sich nämlich auch früher schon kalibrieren und ändern, auch konnte man zusätzliche Sensoren ein pflegen und auswerten. Fragt mich nicht wie, aber es geht! (sieht man auf der letzten Sensorenseite des Palms, und in den Präferenzen)
Man wird aber nicht mehr Fernsteuern, oder Fehlercods auslesen können, lediglich Daten in Zahlen oder Diagrammen anzeigen lassen. Was mit einem beleuchteten Farbdisplay aber richtig schick aussieht.
Hab ich meine Palms doch zu früh verkauft!
Warum jetzt also erst mal mit der universalen Anzeige rumspielen, statt MAPs zu verfeinern?
Meine automatischen Loggs sind nicht immer OK. Manchmal werden ein paar Daten falsch aufgeschrieben, und manchmal ist der gesamte Logg Schrott. Es liegt hierbei definitiv an dem Logg-Programm, und nicht an den Sensoren. Nur voran es hapert, weiß ich noch nicht.
Den "PC-Datenlogg" kann ich noch nicht nutzen, da mein alter Werkstatt-Laptop keinen Akku hat.
Also lass ich mir über die universale Anzeige parallel zum Logg zZ. auch noch Knocks, Zündzeitpunkt, usw. anzeigen.
Man kann übrigens auch mehrere universale Anzeigen betreiben, es ist jeweils ein Stecker zum "Durchschleifen" der Signale vorhanden.
Könnte man dann zB: so nutzen:
http://www.gtooc.org/forum/viewtopic.ph ... gauge#p272
Ich werde meine später (vielleicht im Winter) zwischen Tacho und Drehzahlmesser platzieren, und die Tankanzeige dann an die Stelle der orig. Boost-Anzeige packen.
Die Fernbedienung der universalen Anzeige werde ich auf die Fernsteuerung des Radios am Lenkrad legen. Wird dann in Prinzip so, wie heute die "Board-Computer-Anzeigen" vom Lenkrad/Wischerhebel aus gesteuert werden.
Die uni. Gauge hat einen Fotosensor und dimmt sich damit selber. Völlig unaufdringlich, warum ich sie auch zwischen Tacho und Drehzahlmesser platzieren kann.