Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

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Prinzesschen
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Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Prinzesschen »

Hallo zusammen,

wir haben auf der Arbeit jetzt einen 3D-Laserscanner (Handscanner) bekommen. D.h. ich kann jetzt sämtliche Teile (z.B. Motorhaube, Stoßstangen, Kotflügel, Spiegel, Spoiler, Domstrebe, was weiß ich noch alles) dreidimensional einscannen und ein 3D-Modell daraus erstellen oder im CAD-System weiterverarbeiten (für viele wird das bestimmt nix neues sein!)
Da ich die Diskussion verfolgt habe bzgl. Carbon-Motorhauben, bin ich auf diese Idee gekommen, dass man diese prima digitalisieren kann, vernünftige (nicht falsch verstehen!!!!) Formen herstellen kann, ggfs. im CAD-System wie gewünscht ändern/anpassen kann und dann direkt bauen kann. Es hat sich also jemand hier die Mühe gemacht, eine Motor-Haube in Handarbeit zu erstellen, diese könnte man einscannen und jedem hier dann zu Verfügung stellen. Der Scanner hat eine Genauigkeit von 0,05mm, d.h. sämtliche Halterungen werden 100% passgenau sein wie bei dem "Prototyp". Und das coole ist, dass es ein Handscanner ist. Man kann also damit überall hinkommen und muss evtl. noch nicht mal das teil vollständig demontieren.
Das hier soll keine Werbung sein, ich will nur, dass ihr mal in euch geht, ob ihr da interesse oder Ideen hat, was man so alles anstellen kann (vllt. hat ja jemand auch Spezialanfertigungen für senen GT angefertigt und will diese mit uns teilen ;-)). Nicht auszuschließen ist natürlich, dass man eine Kleinserie hier für Forum erstellen kann und wenn es echt überragen ist, ggfs. sogar Tuning-Shops als Käufer findet ;-) wer weiß wer weiß ;-)

Also, umsonst kann ich die Scans/3D-Modelle natürlich nicht erstellen lassen, aber ich kann sie WEITAUS!!!! günstiger besorgen als irgendwo anders! Nur zum Vergleich: Ein Bauteil, das so groß ist wie eine Flasche Mineralwasser kostet beim günstigsten Anbieter für 3D-Scans ca. 600 € pro Scan. Für so ein Bauteil könnte ich einen Scan für gerade einmal 150-200 € erstellen lassen. Und wenn man hier ein "Gemeinschaftsprojekt" macht, dann kann ich die evtl. auch umsonst klarmachen ;-) Wie gesagt, das hier ist keine Werbung, sondern Anregung zur Kreativität!!! :-)



Falls es jemanden interessiert, wie so ein scan erstellt wird, hier mal eine kurze Beschreibung:

Teile müssen ggfs. mit Kreidespray vorbehandelt werden (z.B. Glas-, Chrom-, Scwarze Flächen) und Reflektorpunkte für den Scanner aufgetragen werden (ein Päckchen kostet 25 €). Dann fährt man wie mit einer Lackier-Pistole über das Bauteil bis alles erfasst ist. Dann kommt die Nacharbeit, d.h. der Einsatz spezieller Software, die eine Flächenrückführung ermöglicht und Flächen glättet, Löcher stopft etc. bis ein CAD-File (beliebiges Format) vorliegt. Dieses File kann nachbearbeitet, scaliert (d.h. man kann auch eine 5cm-Motorhaube anschließend bauen) werden. Man kann leider nicht alle Features eines CAD-Programms nutzen (wie z.B. einen Radius automatisch verändern), man muss Änderungen also "zu Fuß" machen und flächen Stück für Stück abtragen.
Ich bin selber kein Ingenieur, also wenn es kompliziert wird muss ich meinen Chef fragen! ;-)



Falls es jemanden interessiert, was so ein Gerät kostet:

Der Scanner mit der Auflösung 0,05mm kostet 45.000 € in der Anschaffung, und ca. 8.000 € für Kalibrierung und Lizenz pro Jahr.
Die dazugehörige Software kosten in der Anschaffung je nach benötigten Tools zwischen 15.000€ und 25.000€ (inkl. Lizenzen).

Darum könnt ihr euch denken, dass abgesehen von den Arbeitsstunden (die auch mein Chef machen müsste, da ich mit CAD-Software keine Erfahrung habe) und Kosten für die Refektorpunkte und ggfs. den Spray, das alles nicht umsonst möglich ist.
Tiberius
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Tiberius »

Ich glaube zwar nicht dass sich die Kosten lohnen würden und vor allem dass wir genug Leute zusammen bekommen würden die ein und dasselbe Teil mitbestellen würden aber man kann ja mal Ideen und mögliche Projektbeteiligte sammeln.

Anscheind haben wir ja schonmal 2 FVK Laminierer im Forum, einer davon hat Zugriff auf einen Autoklaven.
Ein Freund von mir ist gelernter Werkzeugmacher und neuerdings Dipl.Ing. in Kunststofftechnik, der ist auch Autofreak und wär sofort dabei.
Nun hätten wir die Möglichkeit Teile zu digitalisieren, CAD und CAM Leute würden uns aber noch fehlen.
Ich hätte über einen Kollegen noch die Möglichkeit günstig auf einen WaterJet zugreifen zu können.

Die Frage ist halt was machen wir damit. Ich denk mal Motorhaube in Kleinserie wäre fürs erste zu ambitioniert und vermutlich auch für die meisten im Forum nicht interessant. Ausserdem kommen da gleich die StVo Problematiken dazu.
Prinzesschen
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Prinzesschen »

Ja, ich habe auch schonmal in die Richtung Kühlergrills gedacht, da man diese nicht eintragen lassen muss. Nur Beim GT???? :P
Mein Chef ist Wirtschaftinginieur. Wir stellen demnächst auch einen weiteren Kontrukteur an. Wir sind eine Unternehmensberatung, die sich auf den Einsatz von 3D-Technologien spezialisiert hat. Also wir beraten und setzen auch mit um und haben Partner im Bereich Produkt-Design, Rapid Prototyping, FEM-Analysen, 3D-Visualisierungen etc. die ganze Palette. Als Konstruktionsprogramm haben wir Solid Works, lässt sich viel mit anstellen :)
Tiberius
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Tiberius »

Im amerikanischen Forum gabs mal Solidworks Dateien von GT Teilen. Mehr Richtung Motor und Getriebe. Am interesantesten waren die Modelle vom Winkelgetriebe, die sind nämlich tatsächlich benutzt worden um eine Kleinserie von Winkelgetrieben für Gen1 herzustellen. Der Rest war nicht so interessant und weitgehend nur sehr grob modelliert.
Prinzesschen
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Prinzesschen »

Ja, der klassische Fall von Reverse Engineering ;-)
Aber ich Richtung Design geht bestimmt auch was. Eine Produktion fürs Ausland, wo TÜV "egal" ist wäre ja auch denkbar (England, Holland, USA). Es ist ja möglich mit
den Originalbildern von Teilen, die schon jemand hier gefertigt hat (Motorhaube), oder mit einem realitätsnahen 3D-Modell (fotorealistisches Bild) Verträge abzuschließen.
Aber ich will ja auch nicht in erster Linie Geld verdienen ;-)
langsamfahrer
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von langsamfahrer »

hallo,
konstrukteur hätten wir auch... mich 8)
CAD-Programme CatiaV5; PROE Wildfire; Unigraphics kein problem \:D/
und zu hause aufm rechner :-"

finde das aber mal interessant :-D
also wäre das schon mal ne aktion
...mich würden z.B. die ganze plasteteile im innenraum interessieren, türgriffe, lüftungseinfassungen, tachoverkleidung,...
oder solche teile wie winkelgetriebe...

hab da mehrere an der hand, carbon einen laminierer und für fräsen/drehen auch 2-3 leute... man brauch eben nur die daten... ;-)
Prinzesschen
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Prinzesschen »

Mir ist auch noch etwas eingefallen: Ich hab hier mal gelesen unter Turbo-Kit von 3SX o.ä. gibt es mit den Krümmern oder so Probleme oder irgendetwas muss angepasst werden. Ich glaube, es handelte sich um die Turbos vom Evo der so. Jemand, der das komplette Heater-Kit angepasst hat und größere Turbos verbaut hat, könnte die Daten für ein universal passendes Turbo-Kit liefern, das sich hier alle ohne Anpassungsarbeiten einbauen könnten. Und Leistung ist ja das was wir wollen :D
D.h. alles müsste einmal ausgebaut werden (gegen Entgeld ;-)), gescannt werden und aus den Daten ließen sich dann die benötigten Flanschgrößen, Rohrdurchmesser, Halterungen etc. fertigen. Dann bräuchte man nur noch von einem Hersteller die Angabe über das zu verwendende Material. Lässt sich aber schnell herausfinden (gerade bei den Pros hier im Forum).

@langsamfahrer:
Willst du die Instrumente für den Innenraum dann in Carbon haben oder an was hast du so gedacht?
Tiberius
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Tiberius »

Ich weiss jetzt nicht was du meinst aber die Herstellung von einem Turbokit ist doch etwas komplizierter.
Um das händische Biegen und Schweissen der Krümmerrohre kommt man nämlich nicht herum und das ist schon ziemlich schwer. Einen guten Turbokrümmer zu bauen ist eine Kunst für sich.
Ich hab grad ein Buch über Turboaufladung gelesen (Maximum Boost von Corky Bell, schon älter aber gute Grundlagen) da gibts verdammt viel zu beachten.
Ich würde wie gesagt klein anfangen und erstmal kucken ob wir ein Gemeinschaftsprojekt überhaupt durchziehen können. Immerhin sind wir ja auch über die ganze Republik verteilt.
Irgendein Innenraumteil ohne TÜV-Relevanz wär schon ganz gut. Oder wie wärs denn mit einem Center piece fürs Heck? Also das Ding zwischen den Blinkern, das ordenlich hinzubekommen aus CF und vielleicht mit irgendeinem dekorativen Element wär doch schon eine Herausforderung.
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icke39
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von icke39 »

Tiberius hat geschrieben: Oder wie wärs denn mit einem Center piece fürs Heck? Also das Ding zwischen den Blinkern, das ordenlich hinzubekommen aus CF und vielleicht mit irgendeinem dekorativen Element wär doch schon eine Herausforderung.
Damit bin ich zum Lackierer, hab die beiden Rückfahrlichter abkleben lassen und dann in Wagenfarbe lackiert. Sieht toll aus. Und reicht mir "Designtechnisch" ;-) , und leicht ist das Teil auch... :-"

Eher wäre der Spoiler interessant mit leichten Abänderungen....(Aerodynamiker vor...ups, :-" :-" )

Gruß
Falko
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Interceptor
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Interceptor »

Bravo eine Gute Entscheidung. Das hatte ich an meinem Gen.1 ebenfalls in Wagenfarbe lackiert =D>
Ich finde das schon fast ein "Muss" an dem Gen.1. Nicht zu verachten ist auch ein Mittelteil des Gen.2 am Gen.1.
EDdevil

Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von EDdevil »

Also, wie bereits in meinem Threat erwähnt, komme ich an 3 Autoklaven bei uns in der Arbeit ran!
Der 3, ist der Neueste & Größte -> Ich kann mich ohne Probleme reinstellen :-"

Was mein Chef dann pro Haube / Autoklavengang verlangen würde, könnte ich logischer Weise noch erfragen.
Ebenso die Kosten für das Prepeg. Also bereits in Harz getränkte Kohlefasermatten.

Meine Frage wäre jetzt nur, wieviel kostet so ein Scann für eine Haube?
Ich würde mir nämlich gerne eine Haube mit mittigem Luftauslass & Einlassvorm Luftfilter fertigen!
langsamfahrer
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von langsamfahrer »

Willst du die Instrumente für den Innenraum dann in Carbon haben oder an was hast du so gedacht?
zum beispiel die einfassungen oder die verkleidung für den türöffner, fensterheberschalter,etc.
ist net zu groß und bringt innen ordentlich was für die optik :-D

bei motorhaube geht es schon mit dem verschluß und denn gewinden für die scharniere los...die müssen ordentlich einlaminiert werden, net das teil bei 250+ abreißt... wäre für das erste zu komplex meiner meinung nach... :-k
Prinzesschen
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Re: Karosserieteile u.v.m. digitalisieren für Kleinserien o.ä.

Beitrag von Prinzesschen »

also, ich denke mal für eine Haube brauchen wir selr viel Spray und viele Reflektorpunkte.
Grob über den Daumen gepeilt denke ich mal, dass ich meinen Chef auf 250-300 überreden kann.
Den Scan selber kann ich machen, die Nachbereitung mit der Software leider nicht. Natürlich muss man schauen wie das mit dem Versand läuft. Ist nicht gerade billig! einmal zur Firma schicken und natürlich wieder zurücksende, wenn der Scan fertig ist. Verglichen mit den Spritkosten (Je nachdem wo die Haube rumliegt) muss mal schuan, ob es sinn macht, dass man rausfährt mit dem Scanner.
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